Im Jahr 2012 wurde die Förderung von Solarstrom durch die EEG mit der Photovoltaik Novelle (PV) von 0,29 €/kWh (Netto) auf ständig sinkende ca. 0,18 €/kWh deutliche reduziert. Da hatte ich mich kurzfristig, wie viele andere Hausbesitzer in Deutschland, entschlossen neben meiner bereits 15 Jahre alten Solarthermieanlage auch eine Photovoltaikanlage zu installieren. Aufgrund der damals hohen Nachfrage und dem Inbetriebnahme-Stichtag vor dem 31.12.2011 wurden die lieferbaren Module von Sunpower mit 327 W/m² montiert. Die leistungsfähigeren Module von Bosch (364 W/m²) waren in absehbarer Zeit nicht lieferbar. So ergab sich eine auf unserem Dach installierte Gesamtleistung der Anlage von 3,924 KWp.
Der jährliche Stromertrag in Höhe von durchschnittlich ca. 4.200 kWh teilte sich dabei auf ca. 25 % Eigenverbrauch (ca. 1.050 kWh) und den Rest ca. 3.150 kWh als Einspeisung in das Stromnetz auf. Die Anschaffungskosten der PV-Anlage in Höhe von damals 13.000 € (Netto) haben sich aufgrund der hohen Einspeisevergütung und der Vergütung des eigenverbrauchten Stroms mit 0,185 €/kWh innerhalb von ca. 10 Jahren amortisiert.
Nachträglicher Einbau einer Solarbatterie
Trotz der noch bis 2031 festgeschriebenen Einspeisevergütung der PV-Anlage habe ich mich dann im Jahr 2020 für den Einbau einer Solarbatterie entschieden. Es handelt sich um eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP) der Firma BYD als Standgerät mit einer Nutzkapazität von 8,3 kWh und ist erweiterbar auf bis zu 22,1 kWh. Von dieser vom Hersteller angegeben Nutzkapazität muss man allerdings noch 7% Tiefentladeschutz abziehen. So dass am Ende noch 7,7 kWh zur Nutzung zur Verfügung stehen. Der neu notwendige Wechselrichter der Fa. Fronius übernimmt die Ladung und Entladung der Batterie und ist auf Notstrombetrieb bei Netzausfall ausgelegt. Die gesamten Installationskosten (mit Austausch des Wechselrichters) betrugen 7.300 € (Netto).
Der Wechselrichter erlaubt die aktuelle Überwachung der PV-Anlage und Solarbatterie über das Internet. Hier sieht man aktuell die Stromerzeugung der PV-Anlage mit 675 W, den Stromverbrauch mit 493 W, den Ladezustand der Batterie mit 76 % (von 8,3 kW) und den Netzbezug von 3 W.
Ertrag zu Tages- und Jahreszeiten
Weiterhin wird die tägliche Energiebilanz gespeichert und grafisch dargestellt. Anbei ein aktuelles Beispiel eines Sommertages mit 15,62 kWh Stromerzeugung und dem Verbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts:
Im Winter sieht das natürlich deutlich schlechter aus, obwohl hier sogar noch ein Ertrag von 3,45 kWh erzielt wurde, wie die folgende Grafik zeigt:
Erstaunlich für mich war der Verlauf des Verbrauchs – die blaue Linie. Die Spitzenverbrauchswerte im Bereich von 3 – 4 kW kommen natürlich vom Wasserkocher, Spül- oder Waschmaschine oder Backofen. Überraschend war der nächtliche Verbrauch, der nicht unter 140 W kommt und in regelmäßigen Abständen bis auf 500 W ansteigt. Der unterste Verbrauch wird dabei durch Geräte wie Telefon, Router, Standby-Geräte, Funkschalter etc. bestimmt. Die regelmäßig Wiederkehrenden Verbrauchsspitzen sind durch den Kühlschrank, Tiefkühltruhe und Heizungsumwälzpumpe etc. bestimmt.
Amortisationszeit
Nach etwa einem Jahr Betrieb der Photovoltaikanlage mit der Solarbatterie ist der durchschnittliche Eigenverbrauch des Solarstroms auf ca. 60 % gestiegen. Dabei variiert dieser Eigenverbrauch zwischen 30 % (Juni/Juli) und 98 % (Dezember) – je nach Monat. Mit der Stromabrechnung des Jahres 2021 betrug die Amortisationszeit der Solarbatterie-Nachrüstung ca. 18 Jahre. Mit den nun deutlich steigenden Strompreisen dürfte diese allerdings erheblich kürzer werden.
Beitrag und Bilder von Peter Heyder, Kusterdingen.