Radverkehrskonzept Landkreis Tübingen

Die vier wichtigsten Projekte für die Gemeinde Kusterdingen

Der Schwerpunkt Mobilität, Agendagruppe Klimaschutz Härten, schlägt dem Bürgermeister Soltau vor, folgende Projekte bevorzugt umzusetzen (20. Mai 2022).

Ausgangslage:

Das Planungsbüro „Bernard Gruppe“ hat im März 2021 im Landkreis Tübingen ein ausführliches Konzept entwickelt, um den Radverkehr im Landkreis Tübingen attraktiver und sicherer zu machen. Für die Gemeinde Kusterdingen sind in diesem Radverkehrskonzept 70 Maßnahmen vorgeschlagen worden. 13 dieser Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren realisiert werden. Da über die restlichen 57 Maßnahmen keine Angaben vorliegen, ob und wann sie umgesetzt werden sollen, hat der Schwerpunkt Mobilität, Agendagruppe Klimaschutz Härten, diese Verbesserungsvorschläge im Detail analysiert.

Allgemeiner Eindruck:

Der Maßnahmenkatalog stellt eine sehr gründliche und ausführliche Analyse der Radwege in der Gemeinde Kusterdingen dar. Es zeigt sich, dass über das ganze Gemeindegebiet erhebliche Mängel bestehen, die einen attraktiven und sicheren Radverkehr stark behindern. Es fällt besonders auf, dass die Radwege von außerorts an den Ortseingängen häufig ohne Übergang in die Straße münden.

Da wir davon ausgehen, dass diese 57 Maßnahmen nicht alle sofort realisiert werden können, haben wir eine Priorisierung vorgenommen. Es scheint uns wichtig, zunächst Verbesserungen vorzunehmen, die die wichtigen Verbindungen für den Radverkehr in der Gemeinde so verändern, dass diese Routen attraktiv und sicher sind. Dabei ist uns die Berücksichtigung der Schulwege in der Gemeinde ein besonderes Anliegen.

Zu realisierende Projekte

A . Fahrradstraße von Jettenburg bis zur Kreuzung am jüdischen Friedhof (6 + 4 im Plan). Die Einrichtung einer Fahrradstraße (Kfz frei) auf den Streckenabschnitten 6 und 4 ist ein sehr wichtiger Beitrag, um die Verbindung nach Tübingen attraktiver und sicher zu machen. Diese viel befahrene Strecke wird in Zukunft noch mehr genutzt, da die Überquerung der Kreisstraße K6903 im Jahr 2023 durch Einbau einer Mittelinsel sicherer gemacht werden soll (5 im Plan). An der Kreuzung am jüdischen Friedhof vereinigt sich diese Verbindung mit dem Radweg aus Wankheim (49) und führt an der Schinderklinge vorbei zum größten Teil als Radweg zum Tierheim in Tübingen.

B. Fahrradstraße von Wankheim nach Kusterdingen am Funkturm vorbei (23, 24, 8 und 9 im Plan). Die Einrichtung einer Fahrradstraße (Kfz frei) auf den Streckenabschnitten 24, 23, 8 und 9 ergibt eine attraktive und sichere Verbindung ab dem Kreisverkehr in Wankheim (26) und führt vor Kusterdingen rechts über einen kleinen Weg in den Ort (10). Diese Radroute ist eine wichtige Alltagsverbindung – auch für Schüler*innen – von Wankheim nach Kusterdingen.

C. Fahrradstraße von Jettenburg nach Kusterdingen (22 im Plan). Die Einrichtung einer Fahrradstraße (Kfz frei) auf dem Streckenabschnitt 22 gibt Sicherheit für den Radverkehr für die einzige Verbindung zwischen diesen beiden Teilorten. Sie ist vor allem auch eine wichtige Verbindung für Schüler*innen.

D. Radschutzstreifen in Immenhausen (38 im Plan). Ein einseitiger Schutzstreifen in Richtung Nord schützt Radfahrer*innen beim bergauf Fahren. Diese Maßnahme ergänzt die bereits geplanten Maßnahmen 39 und 40 und ergibt somit eine durchgehende Sicherheit und Attraktivität auf dieser Radstrecke.

Wir sind fest davon überzeugt, dass mit diesen vier Projekten, die insgesamt acht Maßnahmen berücksichtigen, die Attraktivität und Sicherheit für den Radverkehr in der Gemeinde Kusterdingen wesentlich verbessert wird. Wir haben uns bewusst für Maßnahmen entschieden, die mit geringem finanziellem Aufwand realisiert werden können.

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3 thoughts on “Radverkehrskonzept Landkreis Tübingen

  1. Hallo,
    Danke für eure gute und klare Vorstellung der Planung. Ich würde aber gerne etwas kommentieren. Ich fände es besser, wenn die Straße von jettenburg nach Kusterdingen zwar als fahrradstrasse gemacht wird – aber wenn es trotzdem die Möglichkeit gebe mit dem Auto z.b. mit Tempo 30 oder sogar 50 diese Straße zu befahren. Hintergrund ist, dass uns jettenburgern , wenn wir auf die b27 wollen sonst ein großer Umweg mit dem Auto aufgezwungen wird, was nicht gerade ökologisch ist.

    Ich fahre täglich mit dem Rad von jettenburg nach Tübingen und erlebe, dass die gemeinsame Nutzund der Straße neben der Bundesstraße möglich ist. Es wäre richtig einzelne Autofahrer an eine Vorfahrt für Radfahrer zu erinnern – mit den meisten klappt es aber auf dieser Straße gut und ich denke es könnte auch auf der Straße zwischen Kusterdingen und jettenburg funktionieren- wenn sie als fahrradstrassen gekennzeichnet sind und Autofahrer „zu Gast „ dort sind.
    Soweit mein Kommentar
    Grüße
    Sibylle Gölz

  2. Die drei von uns vorgeschlagenen Fahrradstraßen sollen das Zusatzschild haben „KfZ frei“. Dies heißt Kraftfahrzeuge dürfen mit 30kmh fahren.
    Wir glauben, das ist ein guter Kompromiss.

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