… es auch im privaten Bereich die Möglichkeit gibt, CO2, das zum Beispiel durch einen Flug verursacht wird, durch die Bezahlung einer Kompensation auszugleichen. Das funktioniert wie bei Industriebetrieben durch Zertifikate, die man bei dafür zugelassenen Organisationen kauft. Je zurückgelegter Flugstrecke bezahlt man einen bestimmten Preis, den die Organisationen in Klimaschutzprojekte investieren. Diese Projekte sind sehr unterschiedlich: es werden Waldschutzprojekte oder Aufforstungen gefördert, erneuerbare Energien aufgebaut, Energieeffizienz gefördert und generell eine nachhaltige Entwicklung durch Technologietransfer und Armutsbekämpfung im globalen Süden. Konkret heißt das zum Beispiel Solarenergie-Kocher anstelle von Brennholz, Bau von Biogas- und Biomasse- Anlagen, Trinkwasseraufbereitung durch Solarenergie…Ist das eine moderne Form des Ablasshandels, der dem Klima wenig nützt? Die Antwort ist einklares „JEIN“. Wenn Projekte unterstützt werden, die nicht nachhaltig wirken oder ohnehin geplant waren, eindeutig nein. Nachhaltig wirkende Projekte bekommen ein Ja. Beim Verbraucher entsteht außerdem ein Gefühl dafür, welche Menge an CO2 bei der jeweiligen Mobilitätsform entsteht. Ein Hin- und Rückflug nach Mallorca verursacht zum Beispiel ca. 650 kg CO2 pro Fluggast.
Kreuzfahrten können ebenso kompensiert werden.
Die Stiftung Warentest hat sechs Organisationen getestet, über die Verbraucher selbstverursachte Treibhausgase kompensieren können. Drei wurden mit Sehr Gut, eine mit Gut, zwei mit der Note Drei und schlechter bewertet.
Beim Spitzenreiter Atmosfair kostet die Kompensation einer Tonne CO2 23 Euro. Dasselbe kostet sie beim Zweitplazierten Klima Kollekte. Bei Primaklima ist die Kompensation um 15 Euro zu haben und der vierte, mit gut bewertete Kandidat, Myclimate Deutschland verlangt 22 Euro. Der oben genannte Malllorca-Flug wäre also mit einem Betrag zwischen 14,95 und 9,75 zu kompensieren. Für Kreuzfahrten bietet Atmosfair keine Kompensationsmöglichkeit mehr an, da die Kreuzfahrtbranche selbst zu wenig zur CO2- Einsparung tue. Bei der Beurteilung von Kompensationen gilt, wie zum Beispiel auch beim Plastikmüll: der Königsweg ist die grundsätzliche Vermeidung problematischer Stoffe.
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