… dass es fast immer teurer ist, bei Alltagsdingen die klimafreundliche Alternative zu wählen? So kostet Strom aus 100% erneuerbaren Energien bei den meisten Stomanbietern mehr als die unökologische Alternative, so zum Beispiel auch bei den Stadtwerken Tübingen. Eine Zugfahrt nach London ist teurer als ein Flug dorthin. Ein Wanderurlaub in den Alpen ist teurerals eine All- inclusive-Flugreise ans Mittelmeer. Unverpackte Äpfel sind teurer als der 1,5 kg Plastikbeutel. Umgekehrt kosten Erdbeeren aus Spanien im Dezember oft nur halb so viel wie einheimische Beeren zur Reifezeit im Juni. Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen und Ihnen fallen sicher auch noch viele weitere Beispiele ein. Warum wird es uns so schwer und teuer gemacht, uns klimafreundlicher zu verhalten?

Unsere Arbeitsgruppe möchte Tipps geben, wie Sie als Verbraucher Ihren individuellen ökologischen Fußabdruck verkleinern können und dadurch klimafreundlicher werden. Das haben wir für zahlreiche Bereiche getan, zum Beispiel mit der Empfehlung, sich regional und saisonal zu ernähren, den Fleischkonsum zu reduzieren, die Innentemperatur um ein bis zwei Grad zu senken, einen Sparduschkopf zu verwenden (noch bevor Habeck das riet). Wir haben Mehrwegnetze verschenkt, um Verpackungsmüll beim Obst- oder Gemüseeinkauf zu vermeiden und wollen eine Solawi auf den Härten etablieren. Wir können mit unserem individuellen Verhalten und unseren Kaufentscheidungen also einiges tun, um klimafreundlicher zu werden. Bei vielen Dingen sind wir aber auf entsprechende gesellschaftliche Strukturen und politische Vorgaben angewiesen. Ein hervorragendes Beispiel ist der Ökostrom. Oder die Flugpreise. Bei uns werden immer noch zu oft die falschen Dinge subventioniert und somit klimafreundliches Verhalten erschwert und verteuert. Hier kann sich nur etwas ändern, wenn wir als Verbraucher in Dialog mit unseren Politiker/innen treten und deutlich machen, dass sich Dinge ändern müssen und zwar schnell. Der Hitzesommer mit Dürre, Feuer, Lawinen macht den Klimawandel so spürbar wie noch nie. Krieg und Inflation dürfen unser aller Anstrengungen, die Katastrophe aufzuhalten, nicht stoppen.

Die Stadtwerke Tübingen weisen darauf hin, dass der Mehrerlös durch Ökostrom zu 100% in den Ausbau der Erneuerbaren investiert wird. Dies bedeutet, dass der Ausbau um so schneller gelingt, je mehr Menschen auf Ökostrom umsteigen. Für Menschen, die genau rechnen (müssen), bietet ein höherer Preis keinen Anreiz zum Umstieg.

Foto: Aus einem aktuellen Prospekt der Stadtwerke Tübingen, CO2-Einsparung bei Wechsel zu Ökostrom

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