Kurztraining in Zivilcourage beim Initiativkreis Menschsein auf den Härten

Der „Initiativkreis Menschsein auf den Härten“ traf sich am 23. Juli zu einer weiteren Sitzung. Auf dem Programm stand unter anderem das bereits angekündigte Kurztraining in Zivilcourage, das von Axel Promies angeboten wurde.

Zivilcourage bedeutet, sich öffentlich und mutig für Opfer einzusetzen, selbst wenn Risiken für die eigene Person nicht ganz auszuschließen sind. Couragiert auftretende Menschen sind sensibel für alle möglichen Formen alltäglicher Gewaltausübung – wenn Menschen also beleidigt, gedemütigt, benachteiligt, eingeschüchtert oder bedroht werden. Sie erkennen, wenn jemand in Not ist und fühlen sich angesprochen, selbst wenn noch andere Menschen in der Nähe sind. Sie wissen, wie man effektiv helfen und so eingreifen kann, dass das persönliche Risiko kalkulierbar bleibt. Zivilcourage ist für jeden Menschen lernbar. In einen eintägigen Training sollen Hindernisse auf dem Weg zur Hilfeleistung bewusst gemacht und Möglichkeiten aufgezeigt werden, solche Barrieren aktiv zu überwinden.

An diesem Abend wurde eine Szene durchgespielt, bei der im Nahverkehrszug zwei junge Frauen, die beide ein Kopftuch trugen, von zwei Männern belästigt und bedrängt wurden.

Experimentiert wurde mit zwei Formen der Hilfeleistung. Die Erfahrung zeigte, dass es nicht empfehlenswert ist, sich mit den übergriffigen Männern auseinandersetzen zu wollen. Das endete in einem aggressiv aufgeladenen Handgemenge. Erfolgversprechend war vielmehr, sich den beiden jungen Frauen zuzuwenden, sich zu ihnen zu setzen und sie aus der bedrohlichen Situation herauszuführen.

Nach dieser kurzen Einführung waren sich die Anwesenden einig, dass ein Training in Zivilcourage im kommenden Jahr einem größeren Kreis von Interessenten angeboten werden soll. Dieses Angebot wird als ein Beitrag zur kommunalen Gewaltprävention gegenüber jeder Form von Extremismus und demokratiefeindlichen Handlungen verstanden.

Weiterhin findet voraussichtlich im Mai 2025 eine Autorenlesung mit Bernhard Schlink zu seinem Roman „Die Enkelin“ statt. Sie, die in einer völkischen Gemeinschaft aufwächst, konfrontiert die Protagonisten des Romans mit der Frage nach dem angemessenen Umgang mit Andersdenkenden. Weitere Projekte sind eine Wanderung entlang der „Härtenrunde“ unter dem Motto des Initiativkreises im Herbst dieses Jahres. Zudem ist ein Rock-Festival im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten des Gemeinde-Jubiläums 2025 vorgesehen.

Der Initiativkreis „Menschsein auf den Härten, für Menschenwürde, Demokratie und Vielfalt, gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze“ trifft sich am Dienstag, den 24. September 2024, um 19.30 Uhr in Gasthaus Ochsen in Jettenburg zu seiner nächsten Sitzung.

Willst Du über unsere neuen Beiträge informiert werden?

Abonniere unseren Newsletter!

Der Newsletter wid 15tägig verschickt und kann wieder deaktiviert werden (Link im Newsletter).
Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert