Kann Deutschlands fahrradfreundlichste Stadt Kusterdingen inspirieren?

Beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test 2024 wurde Tübingen als Deutschlands fahrradfreundlichste Stadt mit über 50.000 Einwohnern ausgezeichnet. Das zeigt, wie konsequente Investitionen, mutige Planungen und ein langer Atem im Bereich nachhaltiger Mobilität sich auszahlen. Für Kusterdingen, das seit Februar 2025 offiziell „Modellkommune für Leichtigkeit im Bus-, Rad- und Fußverkehr“ ist, könnte Tübingen ein Vorbild liefern.

Beeindruckende Bilanz: Tübingen setzt Maßstäbe

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) lobt Tübingen für zahlreiche Maßnahmen, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden:

  • Die Ann-Arbor-Brücke – eine 365 Meter lange, beheizbare Fahrradbrücke – schafft eine sichere Querung über die Bahngleise und bindet Radfahrende direkt an einen innovativen Radkreisverkehr an.
  • Eine moderne Fahrradtiefgarage mit Werkstatt, Fahrradwaschanlage und inklusivem Café am Europaplatz macht das Umsteigen aufs Rad noch attraktiver.
  • Ein S-Pedelec-Netz verbindet alle Ortsteile Tübingens sicher und effizient mit dem Zentrum – besonders für Pendelnde eine echte Alternative zum Auto.
  • Sogar im Winter wird geräumt – für freie Radwege bei Schnee.

Das Resultat: In Tübingen hat sich der Anteil des Radverkehrs seit 2018 von 19 auf 30 Prozent erhöht, während der Autoverkehr deutlich zurückgegangen ist. Die Stadt investiert jährlich rund 8 Millionen Euro in die Radinfrastruktur – und das mit sichtbarem Erfolg.

Leichtigkeit beginnt mit guter Planung – auch in Kusterdingen

Auch in Kusterdingen bewegt sich etwas. Die Gemeinde wurde im Februar 2025 vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg in das Landesprogramm „Modellkommunen für Leichtigkeit im Bus-, Rad- und Fußverkehr“ aufgenommen. Ausschlaggebend war unter anderem ein ambitioniertes Projekt zur Verbesserung der Fahrradverbindung zwischen Wankheim und Kusterdingen, das zuvor durch eine Gefährdungsanalyse in den Fokus rückte.

Derzeit sollen Projektinhalte und Umsetzungsmöglichkeiten mit dem Regierungspräsidium Tübingen, dem Landratsamt und dem Verkehrsministerium BW weiter konkretisiert werden. Ziel ist es, sichere, direkte und alltagstaugliche Verbindungen zu schaffen – ein Anspruch, den Tübingen mit seiner jahrelangen Radverkehrsförderung erfolgreich umgesetzt hat.

Fazit: Modellkommune mit Vorbildfunktion

Tübingen hat vorgemacht, wie Fahrradförderung zur tragenden Säule der Verkehrswende werden kann. Als Nachbargemeinde hat Kusterdingen nun die Chance, ähnliche Wege zu gehen – angepasst an die eigenen Gegebenheiten, aber mit ebenso großer Wirkung. Die Auszeichnung als Modellkommune ist ein starkes Signal. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an.

Lass uns Kusterdingen zu einem Vorbild für ländliche Gemeinden die Region machen und zu einem Ort, in dem Leichtigkeit im Verkehr spürbar wird.“


Bild Quelle: Stadt Tübingen

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