In der Gemeinderatssitzung Ende März hatte der Schwerpunkt Mobilität eine halbe Stunde Zeit bekommen, die aktuellen Vorschläge zum Thema Fahrrad zu präsentieren. Phillip Baum-Wittke und Martin Glora stellten die Überlegungen dazu vor und freuten sich, dass so viele Bürger*innen aus dem Umfeld von Klimaschutz Härten zu Gast waren. Der Vortrag gliederte sich in folgende Schwerpunkte:
- Warum ist Radfahren ein Thema für den Gemeinderat?
- Wer würde von mehr Radverkehr profitieren?
- Wie sehen die Verbindungen zwischen den Ortschaften der Gemeinde aktuell aus?
- Was könnte man bei diesen Verbindungen verbessern?
Martin stellte Zahlen aus dem Jahr 2018 vor, die belegen, dass Strecken zwischen 2 und 5 km in Deutschland ca. zur Hälfte mit dem Auto zurückgelegt werden. Diese Strecken ließen sich ohne weiteres mit dem Fahrrad bewältigen. Zieht man zusätzlich zu muskelbetriebenen Fahrrädern „Bio-Bikes“ auch E-Bikes in Betracht, wächst die mögliche Strecke auch bis zu 10km.
Phillip erläuterte, dass alle Bürger*innen von mehr Fahrradverkehr profitieren würden. Die Gemeinde in Summe würde nicht nur leiser und gesünder, es würden sich auch mehr Möglichkeiten zur Begegnung ergeben und z.B. Kinden könnten selbständiger unterwegs sein. Zusätzlich wird weniger CO2 produziert, damit ergäbe sich ein Beitrag zum Klimaschutz.
Die Verbindungen für Radler*innen zwischen den einzelnen Ortschaften der Gemeinde zeigen ein Nord-Süd-Gefälle (s. Karte): Zwischen Mähringen und den Nachbarorten gibt es immer einen Feldweg, der für Autos und Motorräder gesperrt ist oder einen Radweg – somit eine sichere Verbindung, auf dem man auch einen Zwölfjährigen oder eine Zwölfjährige radeln lassen würde. Diese Verbindungen sind auf der Karte in grün markiert. Im Norden der Gemeinde sieht es anders aus: Kusterdingen ist mit Wankheim über die Kreisstraße verbunden. Diese ist rot markiert, denn dort fahren viele Autos und die Verbindung wäre auch nur durch größere Baumaßnahmen für Radler*innen geeignet zu gestalten. Weiterhin gibt es zwei Ortsverbindungsstraßen, die aktuell mittelmäßig gut für Radler*innen zu nutzen sind: Die Verbindung Jettenburg-Kusterdingen und die Verbindung Wankheim-Kusterdingen am jüdischen Friedhof vorbei. Dies sind gute Verbindungsstraßen, aber für die oben angesprochenen Zwölfjähringen vermutlich nicht selbständig nutzbar, da der Autoverkehr dort mit z.B. 60 km/h unangenehm eng vorbeibraust.
Phillip und Martin erläuterten, dass man diese beiden Straßen zu „Fahrradstraßen, Autoverkehr frei“ machen könnte. Dann würde „das Fahrrad die erste Geige spielen“, was mit lustigen Grafiken der AGFK Niedersachsen dargestellt wurde.
Danach entspann sich eine Diskussion über das für und wider von Fahrradstraßen in der Gemeinde Kusterdingen. Die Hoffnung der Schwerpunktgruppe Mobilität ist natürlich, dass die genannten Ideen bald in der Gemeinde umgesetzt werden.
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