Für viele Menschen ist es unvorstellbar, als vierköpfige Familie, die noch dazu auf dem Dorf lebt, ohne eigenes Auto auszukommen. Mehr noch: Viele meinen, zwei Autos und mehr pro Haushalt seien nötig.
Doch die Erfahrung sagt: es geht auch ohne. Aber wie?
Die Kinder gehen aus eigener Kraft (Roller, Fahrrad, zu Fuß) zur Schule oder in den Kindergarten im Ort/Nachbarort oder werden in seltenen Fällen mit dem Fahrradanhänger gebracht. Die Wege zur Arbeit nach Tübingen werden mit Fahrrad oder Bus zurückgelegt und Einkäufe auf dem Weg oder vor Ort erledigt. Es ist wirklich erstaunlich, wieviel in zwei große Satteltaschen passt. Für den Getränkeeinkauf alle paar Wochen gibt’s ein Carsharing-Auto oder das Leih-Lastenrad, ebenso für Ausflüge am Wochenende. Urlaubsfahrten erfolgen größtenteils mit dem Zug. Die Kinder sind froh, wenn sie nicht angeschnallt im Auto sitzen müssen.
Beim Carsharing werden wir immer wieder mit der Aussage konfrontiert, das eigene Auto sei günstiger. Die einzelne Fahrt ist, zugegeben, beim Carsharing recht teuer, allerdings müssen beim eigenen Auto Anschaffungskosten, Steuer, Versicherung, Kraftstoff etc. berücksichtigt werden. Beim Carsharing sind diese Kosten alle im Preis inbegriffen ,sozusagen all inclusive. Beim Ford Carsharing gibt es keine monatliche Grundgebühr und bei teilAuto Neckar Alb entfällt diese, wenn im Umkreis von 2 km kein Auto stationiert ist, was für die Gemeinde Kusterdingen gilt. Deshalb hat man keine Fixkosten, sondern es fallen nur dann Kosten an, wenn man tatsächlich ein Auto nutzt. Außerdem hat man beim Carsharing immer genau die Autogröße zur Verfügung, die gerade benötigt wird, vom Kleinwagen bis zum Transporter für den nächsten Umzug gibt’s alles.
Laut Carsharing-Anbietern ist für Wenigfahrer (unter 7500 km pro Jahr) Carsharing günstiger als ein eigenes Auto.
Wer sich nicht vorstellen kann, ganz auf ein eigenes Auto zu verzichten, kann sich zumindest überlegen, den Zwei- oder Drittwagen abzuschaffen und dafür auf Carsharing-Angebote und andere Verkehrsmittel zurückzugreifen.
Mit ein bisschen Vorplanung funktioniert es prima ohne eigenes Auto. Einfach ausprobieren! Es lohnt sich und ist obendrein noch gut für die Umwelt.
Dieser Artikel wurde zur Veröffentlichung im Gemeindeboten eingereicht. Wir haben ihn etwas überarbeitet, damit er dem Redaktionsstatut entspricht. Das haben wir laut Thomas Hensel, Vorzimmer Bürgermeister, nicht erreicht.
Er schreibt uns nach 6 Wochen unter anderem:
In Ihrem Artikel schreiben Sie, dass es sich bei diesem Artikel um einen „Erfahrungsbericht“ handelt. Ein Erfahrungsbericht ist ein Bericht über Erfahrungen, die jemand auf einem bestimmten Gebiet gemacht hat und somit weder eine gedrängte Zusammenfassung von Inhalt und/oder Verlauf einer stattgefundenen Veranstaltung oder eines Ereignisses ist.
Weiterhin schreiben Sie Sätze wie „Wer sich nicht vorstellen kann, ganz auf sein eigenes Auto zu verzichten, aber trotzdem umweltfreundlich mobil sein möchte, kann den Zweit- oder Drittwagen abschaffen und dafür auf Carsharing-Angebote und andere Verkehrsmittel zurückgreifen“ oder „Die Erfahrung zeigt, dass es sich mit ein bisschen Vorplanung problemlos ohne eigenes Auto leben lässt.“ Solche Sätze fallen in den Bereich „meinungsbildende Äußerungen“ und sind gemäß § 4 Ziffer 4.3 unzulässig.
Eine Veröffentlichung Ihres Artikels „Dorfleben ohne eigenes Auto: ein Bericht“ kann somit nicht erfolgen.