Busanbindung auf den Härten – Was hat die Umfrage bisher gebracht?

Vor einem Jahr haben wir die Umfrage zu den Busanbindungen auf den Härten ausgewertet (https://klimaschutz-haerten.de/2023/busanbindung-auf-den-haerten-auswertung-der-umfrage/ ). Die große Zahl von 311 Teilnehmenden hat uns motiviert, die Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer der Busse auf den Härten mit den für den Busverkehr Verantwortlichen zu diskutieren. Das war und ist nicht so leicht, da die Verantwortung auf viele Schultern verteilt ist. Von staatlicher Seite her sind das Landratsamt Tübingen und die Gemeinde Kusterdingen beteiligt. Für den Betrieb der Busse sind die Busunternehmen Kurz Omnibusverkehr GmbH (Linien 7605, 10, X11 und 7611) und HBV Wiest + Schürmann Hechinger Vertriebsges. mbH. (Linie 7625) verantwortlich, die in Verkehrsverbund naldo eingebunden sind. Mittlerweile glauben wir zu wissen, wen man für bestimmte Verbesserungen ansprechen muss.

Die wichtigsten Ergebnisse bzw. Lösungsansätze sind wie folgt:

Aktuelle Fahrzeiten auf dem Handy

Für die Buslinie Tübingen – Gomaringen (Linie 7625) ist auf dem Smartphone mit der naldo App die aktuelle Fahrzeit einsehbar, sodass man die Verspätung in Minuten ablesen kann. Schade, dass man in dieser Anzeige den Ausfall eines Busses nicht erkennen kann. Naldo meint dazu: „Leider gilt, dass die Echtzeit darauf ausgerichtet ist, Verspätungen anzuzeigen. Für Fahrtausfälle ist dieses System nicht geeignet“. Diese Aussage ist für den Kunden natürlich sehr unbefriedigend. Seit Anfang dieses Jahrs funktioniert die Echtzeitangabe nicht mehr und naldo konnte bisher nicht sagen, warum das so ist.

Wir hoffen, dass auch bei den anderen Buslinien die Echtzeitangabe bald eingerichtet ist.

Verbesserte Beschilderungen

Das Landratsamt hat in den letzten Monaten die kaum lesbaren Haltestellenschilder ersetzt und teils neue Fahrplankästen angebracht. In den folgenden Tagen werden die Busunternehmen aktualisierte Fahrpläne und Tarifinformationen an den Haltestellen aushängen.

Sitzgelegenheiten und Überdachungen an den Haltestellen

BM Soltau will sich für eine Verbesserung der Sitzgelegenheiten und der Überdachungen an den Haltestellen auf den Härten einsetzen, weist aber darauf hin, dass die finanzielle Situation der Gemeinde angespannt ist, . Eine Überdachung der Haltestellen soll im Rahmen des Ausbaus zur Barrierefreiheit vorgenommen werden und ist in einen entsprechenden Förderantrag aufgenommen. Einzig für die Haltestelle Aspenhausiedlung ist schon eine Förderzusage für einen barrierefreien Zugang vorhanden und im Rahmen dieser Maßnahme sollen auch Fahrradständer und ein Mitnehm-Bänkchen eingerichtet werden.

Die Haltestelle Hügelschule in Tübingen ist für viele Leute von den Härten ein wichtiger Ausgangspunkt, um im Depotareal oder im Kaufland einzukaufen. Obwohl genügend Platz vorhanden ist, war es bisher nicht möglich, die Stadt Tübingen oder die Firma Kaufland zu bewegen, eine Überdachung einzurichten. Die Schwierigkeit, etwas zu verändern zeigt die Aussage von OB Palmer, Stadt Tübingen: „Schon die Einrichtung der Haltestelle vor mehr als einem Jahrzehnt hat mich viel Mühe gekostet. Weiteres Entgegenkommen von Kaufland sehe ich da nicht. Und ohne die private Fläche ist eine Überdachung in der Tat nicht machbar. Das zeigt Ihr Foto gut.“

Fazit

Das komplizierte Netzwerk macht es schwer, Verbesserung im Busverkehrs auf den Härten umzusetzen. Häufig ist bei einigen Verantwortlichen kein Interesse vorhanden, die Situation zu verbessern. So hat beispielsweise das Busunternehmen HBV Wiest + Schürmann, trotz mehrfacher Bitte, seine falsch laufenden Uhren im Bus nicht umgestellt. Man kann dies als eine kleinliche Kritik ansehen, es spiegelt aber die fehlende Bereitschaft wider, die Kunden zuvorkommend zu behandeln.

Es ist ein sehr dickes Brett, das man bohren muss, um die Attraktivität des Busverkehrs auf den Härten zu verbessern. Wir bleiben dran! Ein guter öffentlicher Verkehr ist eine Grundvoraussetzung dem Klimawandel entgegen zu treten.

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8 thoughts on “Busanbindung auf den Härten – Was hat die Umfrage bisher gebracht?

  1. BM Soltau schreibt:
    vielen Dank für Ihr beharrliches Engagement in dieser wichtigen Angelegenheit.

    Jüngere Fortschritte sind ja auch die barrierefreien Aus- bzw. Neubauten der Haltestellen in Mähringen (Bahnhofstraße) nebst Gehweg Richtung Egartsiedlung und Wankheim (bei der neuen Wohnanlage gegenüber vom Bäcker und Metzger).

  2. Sie schreiben: “…die Haltestelle Hügelschule in Tübingen ist für viele Leute von den Härten ein wichtiger Ausgangspunkt, um im Depotareal oder im Kaufland einzukaufen.” Das ist sicherlich richtig, jedoch Ihr Foto und Ihre dazugehörige Beschreibung bezieht sich auf die Haltestelle in der Gegenrichtung, von wo aus die Busse in Richtung Härten abfahren. Dort wäre ein Wartehäuschen in der Tat dringend notwendig.

    Im Übrigen gibt es auf der anderen Straßenseite an der Haltestelle Hügelschule in Richtung Hbf Tübingen – also da, wo vor allem Fahrgäste (auch die aus Kusterdingen!) aussteigen – paradoxerweise ein voll ausgestattetes Wartehäuschen…

    1. Hallo Herr Walter Heim
      Sie haben vollkommen recht, ich habe es missverständlich formuliert.
      Wenn man von den Härten kommt, hat es ein Wartehäuschen, das man aber kaum braucht, da man in den Einkaufsladen geht, den man besuchen will.
      Auf der Rückfahrt auf der anderen Straßenseite, vor dem Kaufland, fehlt eine Überdachung. Zusätzlich ist es recht eng auf dem Bürgersteig, der teilweise auch von Fahrrädern genutzt wird. Daher stehen viele Wartende in der Grünanlage, die zur Braunanlage mutiert.
      Dass Überdachungen nicht immer auf der richtigen Seite stehen, sieht man zum Beispiel auch in Wankheim Helleräcker: Die Haltestelle Richtung Gomaringen, die zum Warten recht selten genutzt wird, ist überdacht. Die Gegenseite nach Tübingen, die wesentlich häufiger genutzt wird, hat dagegen keine Überdachung, obwohl der Platz da ist.

      1. Warum das Kaufland sich da anscheinend so sperrt, ist mir völlig unverständlich: Schließlich nutzt, nach meiner Beobachtung, dessen Kundschaft diese Haltestelle in nicht unerheblichem Maß.

        1. Kaufland ist dies alles einfach egal, Anfang Herbst wurde die Fahrradstellplätze umgeordnet da ein neues Geschäft eröffnet wurde. Nun stehen sich Fahrrandfahrtende und Kunden*innen gegenseitig im Weg

          Für Kaufland kommen die Kunden*innen primär mit dem KFZ, alles andere wird demnach hinten angestellt.

  3. Liebe Aktive der Agendagruppe und hallo Herr Ryffel

    Als Ortsvorsteherin von Mähringen möchte ich Ihnen mitteilen, dass bei uns in der Bahnhofstraße im letzten Jahr die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut wurden, außerdem wurde eine Überdachung gebaut, in Fahrtrichtung Tübingen, also dort wo die meisten Menschen warten.
    So weit, so gut.
    Unser Problem in Mähringen ist dass nur jeder 2 Bus der nach Tübingen bzw nach Gomaringen fährt, die Bahnhofstraße anfährt. Die anderen Busse fahren direkt von Mähringen Ortsmitte nach Immenhausen bzw kommen aus Immenhausen ohne die Bahnhofstraße anzufahren.
    Die zuständigen Stellen begründen dies vor allem mit einer engen Taktung der Fahrpläne, was keinen weiteren Halt in der Bahnhofstraße zulässt.
    Da in dem Gebiet zur Zeit ein “Generationenwechsel” stattfindet und das erschlossene Neubaugebiet immer mehr bebaut wird, ist das Interesse dort groß die Verbindung nach Tübingen zu verbessern, denn der Weg in die Ortsmitte ist (vor allem für die kurzen Beine der jüngeren Schüler) weit.
    Lassen Sie uns doch ins Gespräch kommen wie wir gemeinsam dort eine Verbesserung erreichen können.

    Viele Grüße
    Susanne Bailer

    1. Hallo Frau Bailer
      wir haben ja miteinander telefoniert.
      Es scheint, dass die Route zu lang wird, wenn der Bus aus Gomaringen auch über Stockach fährt. Deshalb fährt der Bus entweder über Stockach oder über Mähringen-Bahnhofstraße. Das ist eine sehr unbefriedigende Situation.
      Hat jemand einen Lösungsvorschlag?

  4. Dieser Beitrag wurde in gekürzter Form im Gemeindeboten Kusterdingen veröffentlichten.
    Herr Thomas Heusel, Vorzimmer Bürgermeister der Gemeinde Kusterdingen, hat den Schlusssatz mit folgender Begründung gestrichen: Das Amtsblatt „Der Gemeindebote Kusterdingen“ ist als amtliches Veröffentlichungsorgan der Gemeinde Kusterdingen zur Neutralität verpflichtet. Ihr Schlusssatz „Ein guter öffentlicher ist eine Grundvoraussetzung dem Klimawandel entgegen zu treten“ ist eine meinungsbildende Aussage. Daher wird dieser Satz nicht abgedruckt werden.

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