Sichere Fahrradverbindung zwischen Wankheim und Kusterdingen als Beitrag zur Mobilitätswende auf den Härten

Ausgangslage

Um auf den Härten einen möglichst umfassenden Umstieg vom Auto zum Fahrrad zu erreichen, ist ein attraktives und sicheres Fahrradnetz eine entscheidende Voraussetzung. Kusterdingen hat auf den Härten eine Zentrumsfunktion, da dort die Post, die Apotheke, mehrere Arztpraxen und der Bonusmarkt lokalisiert sind. Um dieses Angebot auch ohne Auto zu nutzen, ist eine sichere Verbindung für Fahrräder wichtig. Ferner liegen in Kusterdingen das Blaulach-Gymnasium und die Astrid-Lindgren-Schule, die von Kindern der Härtendörfer besucht werden und für die eine sichere Verbindungen mit dem Fahrrad zurzeit nur unvollständig vorhanden ist. Ein besonderes Risiko für Fahrradfahrer sind die Verbindungen außerorts, auf denen auch Autos mit häufig mehr als 50 km/h unterwegs sind.

Unser ursprüngliches Konzept zwei Fahrradstraßen außerorts auf den Härten einzurichten (https://klimaschutz-haerten.de/2023/antrag-von-zwei-fahrradstrassen-als-beitrag-zur-mobilitaetswende-auf-den-haerten/) ist nur schwer zu realisieren, da das Landratsamt Tübingen nicht gewillt ist, Straßen die weniger als 5 m breit sind, als Fahrradstraßen auszuweisen. Dies ergebe sich aus der Notwendigkeit, dass eine Mindestfahrbreite pro Fahrbahn von 2,50 m erforderlich sei (StVO). In einem Gespräch mit BM Soltau und Herrn Herrmann, zuständig im Landkreis Tübingen für Verkehr und Straßen, hat sich ergeben, dass grundsätzlich Straßen, die nicht mindestens 5 m breit sind, mit einem Fahrverbot für den motorisierten Verkehr belegt werden können, falls diese Sperrung den motorisierten Verkehr nicht ungebührlich behindert.

Ausgehend von diesen Aussagen des Landratsamtes Tübingen schlagen wir für die Verbindung von Wankheim nach Kusterdingen das folgende Projekt vor.

Fahrradsichere Verbindung zwischen Wankheim und Kusterdingen

Von Wankheim führt ein bestehender Fahrradweg der Kreisstraße 6903 entlang bis zur Abzweigung zum jüdischen Friedhof. Ab dieser Abzweigung wird die bestehende 5 m breite Straße unter der B28 bis zur Kreuzung am jüdischen Friedhof als Fahrradstraße ausgewiesen (blau markiert). Auf Fahrradstraßen sind Fahrräder priorisiert, das heißt sie dürfen nebeneinander fahren und haben Vortritt vor Autos, und die Geschwindigkeit ist auf 30 km/h beschränkt. Um den motorisierten Verkehr auf der Fahrradstraße nicht völlig zu unterbinden, soll eine entsprechende Beschilderung die Fahrt für Anlieger (z. Bsp. Käufer auf dem Blumenfeld), land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge sowie die Durchfahrt zur Bioenergieanlage und zur Deponie in der Schinderklinge erlauben.

Von der Kreuzung am jüdischen Friedhof wird die nur 4 m breite Straße nach Kusterdingen am Sendemast vorbei bis zur Teichackerstraße mit einem Fahrverbot für Motorfahrzeuge belegt (rot markiert). Durch Beschilderung wird land- und forstwirtschaftlicher Verkehr weiterhin erlaubt sein. Der andere motorisierte Verkehr zwischen Wankheim und Kusterdingen kann über die gut ausgebaute Kreisstraße 6903 fahren.

Auf der Teichackerstraße besteht ein Bürgersteig, der als kombinierter Rad- und Fußweg genutzt werden kann, um zur Schule zu gelangen oder alternativ auf einem bestehenden kleinen Weg mit Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge ins Zentrum von Kusterdingen zu fahren.

Vom Sendemast führt die neu sanierte Radverbindung zur Firma Hornbach und nach Lustnau. Es ergibt sich somit ein attraktives Fahrradnetz auf den Härten.

Ausblick

Das Aufstellen eines Fahrverbots für motorisierte Fahrzeuge ist ein sehr geeignetes Element, um den Verkehr zwischen Motorfahrzeugen und Fahrrädern zu entflechten und so gefährliche Situationen zu vermeiden. Ferner ist die Einrichtung einer Fahrradstraße und das Verhängen eines Fahrverbots für den motorisierten Verkehrs kostengünstig, da nur wenige bauliche Maßnahmen nötig sind.

Die Härtenliste hat sich bereit erklärt, einen entsprechenden Antrag im Herbst in den Gemeinderat Kusterdingen und in den Ortschaftsrat Wankheim einzubringen.

Wie die direkte Verbindung zwischen Jettenburg und Kusterdingen, die nur 4 m breit ist, fahrradsicher gemacht werden kann, wird noch zu diskutieren sein.

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