WINDPARK: Waldumgang, Einladung zum Kennenlernen und zum Austausch – ein Bericht

Am Sonntag, den 19. November 2023, fand ausgehend vom Jüdischen Friedhof ein Waldumgang statt, um die geplanten Standorte der Windräder im Windpark Großholz kennen zu lernen. Die Veranstaltung wurde von der Bürgerinitiative „Pro Natur Härten“ organisiert, die sich für ein NEIN zum Windpark Großholz gebildet hat. Herrmann Schäffer, der 1ste Vorsitzende der Initiative, gab eine recht ausführliche Einleitung und versuchte eine neutrale Position zu beziehen, obwohl er ein entschiedener Gegner des Windparks ist. Wenn man diese Einführung mit den Auftritten in den letzten zwei Veranstaltungen vergleicht, ist ihm dies besser gelungen. Er wollte in der Regel keine langwierigen Diskussionen aufkommen lassen und verwies darauf, dass jeder sich da selbst orientieren könne, um seine Meinung zu bilden. Die angestrebte Neutralität ist aber nur teilweise gelungen, da die Ausführungen doch nicht immer sachlich ganz korrekt waren. Er hat aber darauf hingewiesen, dass ein Standort, der nördlichste beim Karlsplatz im Wald, auf dem Gebiet der Gemeinde Tübingen liegt, und somit von dem angestrebten Bürgerbegehren nicht erfasst wird.

Nachdem sich einzelne mit Getränken und Grillwurst gestärkt haben, sind wir, wohl 50 bis 70 Leute, Richtung Sendemast losmarschiert. In dieser Ecke war am Waldrand ein Rechteck von ca. 100 m auf 100 m abgesteckt, in dem das eine Windrad stehen soll. Nach einem weiteren Marsch von etwa 10 Minuten haben wir den Standort am Karlsplatz im Wald besucht. An beiden Orten soll der Wald gerodet werden, wobei nicht klar erwähnt wurde, dass davon nach Erstellen der Windräder die Hälfte wieder bewaldet werden soll. Es wusste niemand, wie groß die Fundamente sein werden und wieviel davon sichtbar bleibt. Der dritte Standort auf einer Wiese bei der Biogasanlage haben wir nicht besucht, da er nicht im Wald steht.

Mein Eindruck war, dass etwa 90 % der Teilnehmer gegen das Erstellen der Windräder sind. Aus einzelnen Gesprächen habe ich sehr unterschiedliche Argumente für diese Position wahrgenommen. Es wurde unter anderem wie folgt argumentiert:

  • Wir haben doch genügend Strom.
  • Wir Deutsche produzieren doch nur 2 % des CO2.
  • Warum haben wir die Atomkraftwerke abgestellt?
  • Wir könnten doch Wasserkraft nutzen.
  • Wir könnten doch die Solarenergie intensiver nutzen.
  • Wir haben hier doch zu wenig Wind, off-shore Anlagen sind besser.
  • Um den Wald zu schonen, könnten die Windräder doch auf dem freien Feld stehen.
  • Windanlagen produzieren zu wenig Strom.

In den vielen Gesprächen in den 2 Stunden konnte ich wohl kaum jemand überzeugen, dass Windkraft ein essentieller Faktor ist, um von der Nutzung fossiler Energie wegzukommen und so dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Im Nachhinein fällt mir auf, dass niemand den Klimawandel angezweifelt hat.

Offensichtlich ist eine Information der Bevölkerung nach wie vor sehr wichtig. Dazu kann hoffentlich auch die Reihe zum “geplanten Windpark Großholz” von Josef Göppert beitragen: https://klimaschutz-haerten.de/3w.

PS: Die Veranstalter haben mir verboten, Fotos von der Veranstaltung zu machen.

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